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Die Vorteile von Beton

Er sorgt für starke Fundamente und große Auftritte: Beton ist allgegenwärtig – und hat auch mit Blick auf neue Ansprüche ans Bauen Argumente, die für ihn sprechen.

Kaum ein Bauwerk kommt ohne ihn aus: Beton hat sich als Baustoff bewährt. Schon die Römer nutzten Beton (gemischt aus gebranntem Kalk, Sand, Wasser und ggf. Ziegelmehl oder Vulkanasche) beim Bau ihrer Aquädukte und anderen Bauwerken. Aus Beton fertigen sie um das Jahr 125 das Pantheon, das bis heute eines der am besten erhaltenen Bauwerke der römischen Antike ist.

 

Seitdem hat sich Beton stetig weiterentwickelt und ist heute ein Standard in der Bauindustrie. Der robuste Baustoff ermöglicht stand- und wasserfeste Fundamente und starke Wände. Weil Beton Wärme speichert, erzeugen Gebäude in Massivbauweise ein ausgeglichenes Raumklima. Betonbauteile sind – wie alle massiven Baustoffe – bestens geeignet, um vor Luftschall zu schützen.

 

Beton ist langlebig und braucht dank ständig verbesserter Rezepturen nur wenig Instandhaltung. Gebäude in Massivbauweise sind widerstandsfähiger gegen Gefahren wie Feuer. In früheren Jahrhunderten wurden ganze Städte von Großbränden zerstört, weil sich das Feuer ungehindert durch die Holzkonstruktionen fraß. Heute gelten hohe Ansprüche beim Bauen ans Holz, um solche Katastrophen zu vermeiden. Als organischer Stoff trägt Holz allerdings anders als Beton zur Brandlast bei. Beton bedarf keiner besonderen Nachweis der Nichtbrennbarkeit und wird in Baustoffklasse A1 (nicht brennbar) eingestuft.

 

 

 

Tragfähigkeit und Gestaltungsfreiheit

 

Hohe Brandtemperaturen können die Tragfähigkeit von Stahlbauteilen beeinflussen. Werden Stahl und Beton gemeinsam verbaut, schützt die Betonummantelung die Stahlbewehrung im Brandfall davor, kritische Temperaturen zu erreichen, die deren Tragfähigkeit beeinflussen könnten.

 

Beton kann betörende Formen annehmen wie das „Blütenblätterdach“ aus Hyparschalen beim Los Manantiales in Mexiko von Félix Candela oder die geschwungene Beton- und Polyesterstruktur beim Heydar Aliyev Centre in Baku von Zaha Hadid. Mit Schalungen kann Beton beinahe spiegelglatt oder mit Strukturen wie Holzoptik gestaltet werden. Und elastische Schalungseinlagen bringen jedes Design von der Holz-, Stein- oder Rippenstruktur über Fantasiestrukturen bis hin zu Fotos und Schriftzügen in den Beton.

 

Beton und nachhaltiges Bauen

Dass Beton heute allgegenwärtig ist, hat viel mit einem seiner wichtigsten Inhaltsstoffe zu tun: Zement. Er macht Beton mit seinen Calciumsilicaten und Calciumaluminaten fest und dauerhaft.

Bei der Herstellung wird CO2 aus den Rohstoffen freigesetzt – dieser Vorgang macht einen großen Teil der Emissionen bei der Zementherstellung aus. Um diese Effekte zu minimieren, werden drei Strategien verfolgt:

    Die Verwendung alternativer Ausgangsstoffe, um den Anteil von Portlandzementklinker zu reduzieren

    Eine Optimierung der Verfahrenstechnik, um die Energieeffizienz zu steigern

    Der Einsatz alternativer Brennstoffe in der Produktion, um fossile Brennstoffe zu ersetzen und deren CO2-Emissionen zu vermeiden

 

Richtig hergestellt und verbaut ist Beton ein sehr langlebiger Baustoff, der hohe Nutzungsphasen eines Gebäudes garantiert und so langfristig Ressourcen schont. Außerdem nimmt er in dieser langen Standzeit einen Teil des CO2 wieder auf

 

Anders als andere Baumaterialien wird Beton meist aus der unmittelbaren Umgebung bezogen. Im Schnitt findet sich im Umkreis von 15 Kilometern von einer Baustelle ein Betonwerk – auf diese Weise werden Transportwege kurz und die damit verbundenen Emissionen gering gehalten. Auch die Herstellung direkt auf der Baustelle ist möglich. Beim Bauen mit Holz wird das Material meist aus größeren Entfernungen bezogen, insbesondere bei importiertem Holz entstehen lange Transportwege.

 

Nicht nur in der Produktion, auch bei der Reinigung von Anlagen, Werkzeugen und den Mischtrommeln der Transportfahrzeuge ist Wasser unverzichtbar. Das Reinigungswasser wird aufgefangen und in den Betonwerken in eigens eingerichteten Aufbereitungsanlagen wiederaufbereitet, um ressourcenschonend und umweltbewusst zu arbeiten.

 

Auch die Aufbereitung von mineralischem Bauschutt spielt eine zunehmend große Rolle, um den Anforderungen an nachhaltiges Bauen zu entsprechen. Reiner Betonbruch wird zu 99 % rezykliert. Bauschutt, bestehend aus Beton vermischt mit anderen mineralischen Stoffen (wie z. B. Ziegel, Fliesen und Keramik), wird zu 87 % rezykliert

Recycelte Gesteinskörnung, die in Entsorgungsbetrieben hergestellt wird, ersetzt teilweise gebrochenen Naturstein oder Kies. Dafür existieren genaue Vorgaben. Sie sind in der DAfStb-Richtlinie Beton nach DIN EN 206-1 und DIN 1045-2 mit rezyklierten Gesteinskörnungen nach DIN EN 12620 geregelt.

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