Sie befinden sich hier:

Museum für Architekturzeichnung, Berlin, Deutschland

Sergei Tchoban, Architekt und leidenschaftlicher Sammler von Architekturzeichnungen, verwirklichte seinen Traum auf dem Pfefferberg, einem ehemaligen Brauereikomplex in Berlin, Prenzlauer Berg. Der in Moskau und Berlin lebende Architekt schenkte der Stadt Berlin das Museum für Architekturzeichnung, in dem auch Stücke seiner Privatsammlung Teil der Ausstellung sind.

Das Museum wurde auf dem Gelände der ehemaligen Brauerei Pfefferberg in unmittelbarer Nähe zu den alten Industriebauten errichtet. Tchobans Idee war, dass der Zweck des Gebäudes schon von außen erkennbar sein sollte. Die vier Stockwerke des Betonbaus sind kubisch gestapelt und erinnern an Papierstapel.

Tchoban begann seine Sammlung mit dem Kauf seiner ersten Zeichnung im Jahr 2001. Auszüge dieser Zeichnung schmücken die verschiedenen Stockwerke des Gebäudes, wobei jede Etage mit einem eigenen Motiv geschmückt ist. Die Ausschnitte werden so auf die Betonoberfläche geklebt, dass ein Überlappungseffekt entsteht, der an einen aufgefächerten Papierstapel erinnert. Verschiedene Bereiche der Betonoberfläche sind mit einer Rillenstruktur verziert, die das Profil eines Ziehstapels imitiert.

Die Weiterverarbeitung der Matrizen erfolgte direkt auf der Baustelle. Dort wurden sie auf die Schalung verklebt.

Tchoban entschied sich für sandfarbenen Beton, der an gelbes Pergamentpapier erinnert. Auf den ersten Blick erscheinen die Fenster gezackt und fast willkürlich platziert, doch bei genauem Hinsehen wird deutlich, dass sie den entsprechenden Linien der Zeichnung folgen.

Die markante Gestaltung der Fassade verrät bereits den Zweck des Gebäudes. Je weiter man sich vom Gebäude entfernt, desto harmonischer erscheint dem Betrachter das Gesamtbild. Bei näherer Betrachtung hingegen lassen sich spannende Details auf der Betonoberfläche entdecken. Das Museum für Architekturzeichnung wurde im Juni 2013 eröffnet.

+49 2323 1706–0