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Radisson Blu Hotel, Andermatt, Schweiz

Im schweizerischen Andermatt bewirbt sich das neue Hotel Radisson Blu als architektonisches Wahrzeichen. Natürliche Materialien und naturnahe Designs interpretieren den Stil des traditionellen Ski-Chalets auf zeitgenössische Art. 

Pünktlich zur Eröffnung des Radisson Blu Andermatt im Jahr 2019 schneite es ordentlich. Die perfekte Kulisse für die ersten Gäste des Hauses in der beliebten Schweizer Wintersportregion. 

Rustikale Hütten und Hotels sind im Winterurlaub beliebt, sie vermitteln ein uriges Gefühl für die Wintersportler. Die Schweizer G&A Architekten orientierten sich deshalb beim Entwurf des Baus bewusst an der alpinen Hotelarchitektur und kreierten zwei Baukörper, die V-förmig zueinander angeordnet sind. Sie sind an ihrer engsten Stelle durch einen Querriegel verbunden in dem sich Lobby und Rezeption befinden. „Hohe, relativ einfach geschnittene Baukörper mit weit auskragenden Vordächern bilden die Hauptmerkmale der beiden Bauten mit hohen markanten Steinsockeln und darüberliegenden Fassaden aus Holz“, beschreiben die Architekten ihren Entwurf. 

Der höhere der beiden Baukörper ist über die ersten drei Geschosse in einer traditionellen Ausführung mit Naturstein verkleidet, darüber beginnt die Holzfassade. Für den langgestreckten Hotelbau wählten G&A Architekten eine moderne Interpretation und führten den Sockel als Betonfassade aus. Die Betonfertigteile wurden mit einer Struktur versehen und der Beton so eingefärbt, dass er dem Farbton des Natursteinsockels nahe kommt.

Die Ausführung der strukturierten Betonfertigteile übernahm das Schweizer Fertigteilwerk BEFAG. Die Fachleute bestellten dafür vier elastische Strukturmatrizen bei RECKLI. Die gewählte Struktur ist ein Motiv aus der SELECT-Serie von RECKLI, die mehr als 200 Designs von Holz- und Steinmotiven bis zu Fantasiestrukturen vereint. Die Architekten wählten 2/108 B Indus, eine vertikal verlaufende Rippenstruktur, ausgeführt mit grobem Bruch. Das Team entschied sich, die Struktur horizontal statt vertikal einzusetzen. Die Matrizen konnten dafür unverändert eingesetzt werden, die Fachleute im Werk mussten lediglich darauf achten, die Schlagrichtung der Struktur auf den jeweiligen Matrizen einzuhalten. 

BEFAG klebte die elastischen Schalungseinlagen mit Matrizenkleber auf die Schalung und goss anschließend den Beton. Nach dem Aushärten lassen sich die Betonelemente problemlos von den Matrizen trennen. Die Betonfertigteile wurden zur Baustelle transportiert und konnten dort installiert werden. Direkt über dem Betonsocke in Natursteinoptik schließt sich wie auch bei Nachbarbau eine Holzfassade an. „Die Beschränkung auf wenige, wuchtige Formen und rohe Materialien lässt den Gast teilhaben an einer urtümlichen, manchmal strahlend schönen, mitunter aber auch rauen, unwirtlichen und windigen Natur“, so die Architekten. Ein besonderer Bau für eine besondere Landschaft. 

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