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Schwimmhalle "Großer Dreesch", Schwerin, Deutschland

Die neue Schweriner Schwimmhalle „Großer Dreesch“ ersetzt einen veralteten DDR-Bau mit einer modernen Badeanstalt. 

Ein grauer Flachbau mit wellenförmig geschwungenen Dachplatten und einer großen Fensterfront: 31 Jahre lang bestimmte die Schwimmhalle nach DDR-Designvorgaben das Stadtbild am Großen Dreesch in Schwerin. Überall in der ehemaligen DDR waren Hallen nach dem „Modell Bitterfeld“ errichtet worden – und überall kommt neben dem Design auch die Baustruktur stark in die Jahre. 

Auch die Schweriner Stadtverwaltung sah sich bei den zwei in der Stadt existierenden Badeanstalten mit steigenden Instandhaltungskosten konfrontiert. Deshalb fiel schließlich die Entscheidung, die alten Bauten durch einen größeren Neubau zu ersetzen. Im Dezember 2012 wurde am Großen Dreesch das Wasser endgültig abgelassen; anschließend wurde das Gebäude abgerissen. In Anbetracht der hohen Betriebskosten war ein energetisch optimiertes Schwimmbad gewünscht. Die Planung dafür übernahm die Bauconzept Planungsgesellschaft. „Die Planung einer Schwimmhalle ist im Vergleich zu einer Sporthalle deutlich anspruchsvoller, da man es mit dem Element Wasser zu tun hat“, sagt Anne Kretschmar, Referentin für die Unternehmenskommunikation: „Daraus ergeben sich enorme Herausforderungen speziell im Bereich der Fliesen- und Abdichtungsgewerke.“ Die besonderen klimatischen Bedingungen in einer Schwimmhalle, die noch dazu abhängig vom Nutzungsbereich stark variieren, bringen höhere Anforderungen an den Feuchte- und Wärmeschutz mit sich.

Das Team von Bauconzept hat damit bereits Erfahrung gesammelt; die Architekten planen immer wieder Schwimmhallen. Für die Schweriner Halle entschieden sich die Planer zunächst, vom Flachbau-Konzept der Vorgängerbaus abzuweichen und stattdessen für die unterschiedlichen Nutzungsbereiche jeweils eigene Baukörper anzulegen, die in unterschiedlichen Höhen aneinandergereiht wurden. Die Höhenstaffelung verleiht dem Bau schon von außen ein spannenderes Aussehen. Neben dem Foyer, den Umkleide- sowie Sanitärbereichen und der eigentlichen Schwimmhalle verfügt die Badeanstalt auch über einen Mehrzweckbereich, der sowohl von innen als auch durch einen separaten zweiten Eingang zugänglich ist und als Fitness- und Gymnastikbereich genutzt werden kann. Ein anderer Bereich beherbergt die Gebäudetechnik, in der die Steuerung für die Warmwasserbereitung, die Photovoltaikanlage, Heizung und Luftfeuchtigkeit der Halle untergebracht sind. 

Um die verschiedenen Nutzungsbereiche klar zu gliedern, wählten die Architekten zudem eine farbliche Gliederung für die Fassaden der einzelnen Baukörper in grau mit blauen Streifen. „Als Anregung diente die Metapher eines versteinerten Ammoniten, der vom Meerwasser umspült wird“, verrät Kretschmar über die Farbwahl.

Im Innenraum dominieren die Farben blau, gelb, beige und grün - sie symbolisieren die Farbwelt der nahen Ostsee: Wasser, Sonne, Sand, Bäume. Eine zusätzliche Dimension erhält der Innenraum durch die strukturierten Innenwände. Hierfür entschieden sich die Architekten für den Einsatz von RECKLI-Matrizen auf Beton, ausgeführt wurden die Arbeiten von der Rohbaufirma Groth & Co. „Die Wellenstruktur der Matrizen kommt auch bei den Badegästen sehr gut an, da eine schöne Abstraktion zum Thema Wasser gefunden wurde“, sagt Kretschmar. Es ist nicht das erste Mal, dass die Planer auf RECKLI vertrauen: Die elastischen Matrizen des Spezialisten für Architekturbeton wurden bereits beim Gartenhallenbad in Mannheim-Neckerau sowie beim Industriehallenbau des Karosserieherstellers IndiKar in Wilkau-Haßlau eingesetzt.

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